Der Garten und seine Philosophie
Ein Garten ist ein Garten. Ein Garten gehört auf dem Land zu jedem Haus, ist Normalität. Ein Garten in der Stadt ist meist nur in Schrebergartenvereinen zu finden. Vorstellbar sind Gärten überall. Wir wollen einen mobilen Stadtteilgarten für alle. Es wird ein Garten im Herzen des Leipziger Ostens erblühen, welcher ein Ort der Begegnung mit der Natur und dem Mensch ist.
„Hoffnung säen“ und das im wahrsten Sinne des Wortes, für und mit sozial Benachteiligten in einem Gemeinschaftsgarten im Leipziger Osten. Ziel ist es einen grünen Freiraum auf einer der zahlreichen Brachflächen mit den Bürgerinnen und Bürgern zu schaffen. Der Garten ist aber nicht nur ein Nutzgarten, sondern möchte ein Ort der aktiven Auseinandersetzung mit gesellschaftsrelevanten Themen wie Kommunalpolitik, Lebensmittelversorgung, Umweltbildung und Umweltschutz oder Integration sein. Das gemeinsame Gärtnern und gemeinsamen Erleben der Natur in der Stadt ermöglicht eine neue Sicht auf das städtische Umfeld. Hierzu sollen u.a. auch initiierte Workshops und kulturelle Veranstaltungen beitragen. Durch gemeinsame Aushandlungsprozesse und die anschließenden Handlungen wird Demokratie direkt erfahrbar.
Die Initiative Querbeet möchte auf lange Sicht im Leipziger Osten einen Gemeinschaftsgarten etablieren. Das Gartenjahr 2012 ist die Pilotphase des Projektes, in welcher eine Brachfläche bearbeitet wird. Mobile Hochbeete (Gärtnern in Bäckerkisten oder auf Paletten) schaffen für den Nutzgarten eine Ortsunabhängigkeit, sodass die meist kurzfristigen Nutzungsvereinbarungen problemlos, aber nicht ohne Aufwand, eingehalten werden können. Verschiedenste Gemüse- und Kräutersorten, ökologische Anbauweise und gemeinschaftliches Arbeiten sind die Grundpfeiler. So ist es selbstverständlich, dass Raum für natürliche (Spiel-) Plätze für Kinder freigehalten und Sitzecken ihren Platz auf der Fläche finden werden. Auch kulturelle Veranstaltungen, wie Lesungen, Filmabende, Kasperletheater oder Ausstellungen, werden auf lange Sicht in den Garten integriert werden.
Wie die Organisation des Gartens und der Gärten aussieht, ist abhängig von der entstehenden Gruppe. Ob die Erträge von den Gärtnern mit nach Hause genommen, in einer Art „Volksküche“ direkt vor Ort verarbeitet oder als Spende veräußert werden ist von der Gruppenkonstellation abhängig. Es gilt nicht, einen fertigen Raum zu schaffen und den Bürgern zur Verfügung zu stellen, sondern durch die Ideen aller Beteiligten wird der Garten Stück für Stück wachsen. Er möchte ein Ort der sinnvollen Stadtteil- und Freizeitgestaltung, unabhängig von den finanziellen Mitteln der (Mit-) Gärtner, sein und sich fest im Leipziger Osten verankern.